Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Bartosz Dworak Quartet: Reflection (Review)

Artist:

Bartosz Dworak Quartet

Bartosz Dworak Quartet: Reflection
Album:

Reflection

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 55:11
Erschienen: 06.04.2018
Website: [Link]

Geiger Bartosz Dworak, der sich nicht zu schade ist, den Klang seines traditionsreichen Instruments elektronisch zu verfremden, hat bereits zahlreiche Musikpreise eingeheimst, sich mithilfe von Stipendien weitergebildet und dem europäischen Jazz über seine Heimat Polen hinaus neue Impulse verliehen, nicht zuletzt bei der Krakau-Frankfurt Jazz Unit. Auf "Reflection" schöpft er vielleicht tiefer denn je aus seinem eigenen Lebensalltag, indem er daraus gewonnene Erfahrungen Ton werden lässt.

Dieser Ton setzt sich undogmatisch aus ziemlich verschiedenen Quellen zusammen: In klassischer Combo-Besetzung mit Klavier, Bass und Schlagzeug spielen Bartosz und seine Mitmusiker ausufernde Stücke mit folkloristischen Nuancen und kontrastiv urbanem Flair, die in jedem Fall eine räumliche oder plastische Beschaffenheit haben. Gleich in 'Feel Free' fühlt man sich an Jean-Luc Pontys frühes Schaffen erinnert, allerdings ohne unangenehme Gedanken an Schulmeister- oder Fahrstuhl-Fusion.

Da Bartosz mit dem Vorsatz an dieses Projekt herantrat, aus der "brutalen Welt" zu fliehen, "die uns umgibt", versucht er das Kunststück, Schönklang ohne Seichtheit zu erzeugen, und reüssiert auf ganzer Ebene. Das Zehren vom Augenblick, also der Grundgedanke hinter "Jazz" als einer Attitüde statt "nur" musikalischen Richtung, ist dem Vierer zu jeder Minute ein dringliches Aniegen, wobei mechanische Strukturen und repetitive Motive als Gegensatz zur freien Form eingewoben werden, sodass ein nachgerade liedhafter Charakter entsteht.

Dass diese sieben Kompositionen im Rahmen einer Ausstellung von geometrisch abstrakten Gemälden des (Performance-)Künstlers Marcin Kowalik uraufgeführt wurden, sagt demjenigen, der sich noch nicht mit ihnen beschäftigt hat, viel über ihre Beschaffenheit aus.

FAZIT: Vor dem geistigen Auge entstehen beim Hören von "Reflection" kantige Malereien - ob aus der Stadt oder in freier Wildbahn "gepinselt", ist dabei unerheblich, denn das BARTOSZ DWORAK QUARTET betört, ergreift und (ganz schnöde) unterhält in jeder Situation mit anspruchsvollem und dennoch ungezwungen in Szene gesetzten Jazz. Wem die Geige bisher ein enervierendes Ärgernis in diesem Kontext gewesen ist, der darf sich von "Reflection" bekehren lassen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3149x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Feel Free
  • Into The Sky
  • Ballad III
  • Reflection (For S.)
  • Crumb Of Hope
  • The Green Soul Of Dear O.
  • Changes

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!